Der 5. Mai ist internationaler Händehygienetag | Kantonsspital Graubünden

Der 5. Mai ist internationaler Händehygienetag

02. Mai 2024
Unsere Hände sind die wichtigsten Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen. Das gilt für das Personal in einem Spital genauso wie für jenes in Handwerk, Büro, Wissenschaft und alle anderen Berufsgruppen. Im medizinischen Umfeld kommt der Händehygiene eine sehr wichtige Rolle zu. Die Hände von Pflegepersonal oder Ärtzeschaft müssen beim Kontakt mit Patientinnen und Patienten hygienisch rein sein.
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Händewaschen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den 5. Mai zum jährlichen Händehygienetag erklärt. Seit einigen Jahren wird an diesem symbolischen Tag – 5.5. für zwei mal fünf Finger – auf die enorme Wichtigkeit der Handhygiene im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht.
 

Der Hygiene-Pionier

Die effektive Händehygiene ist innerhalb der Spitalhygiene eine der wichtigsten Massnahmen, um der Übertragung von Erregern vorzubeugen. Diese Erkenntnis stammt aus dem mittleren 19. Jahrhundert. Damals hat der ungarische Arzt Ignaz Semmelweis einen Zusammenhang zwischen der hohen Sterblichkeit wegen Kindbettfiebers und der mangelnden Händehygiene erkannt. Ärzte gingen damals noch von der Arbeit am Operationstisch in den Gebärsaal, ohne ihre Hände dazwischen zu desinfizieren.

Semmelweis verfügte, dass in der Klinik, in der er praktizierte, die Hände von Ärzten vor jeder Untersuchung mit Chlorkalklösung desinfiziert werden mussten. Die Sterblichkeitsrate im Wochenbett sank innert drei Monaten von rund 18 auf gut ein Prozent.

Heute gilt Ignaz Semmelweis als Held der Medizin und wird als der «Retter der Mütter» bezeichnet.
 

Einfache Regeln

Die WHO hat fünf Momente festgehalten, in denen eine Händedesinfektion gemacht werden muss. Eine Gedankenstütze für alle, die mit Patient/-innen in Kontakt stehen:

  1. vor Patientenkontakt
  2. vor aseptischen oder sauberen Handlungen, die über einen oberflächlichen Hautkontakt hinausgehen. Beispielsweise beim Legen einer Infusion.
  3. nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten (z.B. Wundverbände, nicht intakte Haut, etc.)
  4. nach Kontakt mit Oberflächen in naher Umgebung der Patient/-innen (Nachttisch, Bettgestell, Monitore, medizin-technische Geräte, etc.)
  5. nach Patientenkontakt

Im Spitalalltag kann eine Nachlässigkeit der Händedesinfektion grosse Auswirkungen haben, indem durch unsaubere Hände des Personals Krankheitserreger zwischen Patientinnen und Patienten übertragen werden. Das Ziel ist, durch die Händedesinfektion im richtigen Moment mit der richtigen Technik, die Sicherheit in der Patientenbetreuung zu erhöhen.
 

Die richtige Technik

Erstens müssen die Hände vollständig mit Desinfektionsmittel benetzt werden. Zweitens müssen die Fingerspitzen mit kreisenden Bewegungen auf der Handfläche gerieben werden und drittens muss der Daumen mit der geschlossenen anderen Hand eingerieben werden. Es ist ein einfaches Vorgehen, das wohl auch genau deswegen in der Hitze des Alltags vergessen werden kann.